Interview mit Beckhoff Automation: Unsere deutsche DNA ist eine Stärke in Dänemark

Im Mai 2019 wurde das deutsche Unternehmen Beckhoff für seinen Beitrag zur dänischen Maschinenindustrie, das große Wachstum des Unternehmens sowie seine neuen Lösungen in den Bereichen IoT und Automatisierung mit dem German Company of the Year Award ausgezeichnet. Die Deutsch-Dänische Handelskammer hat Michael Nielsen, CEO von Beckhoff Automation ApS, gefragt, was es für Beckhoff bedeutet, ein deutsches Unternehmen in Dänemark zu sein.

Handelskammer: Wie kommt es bei Ihnen zum Ausdruck, dass Sie die Tochtergesellschaft einer deutschen Muttergesellschaft sind?

Michael Nielsen: Ordnung muss immer sein. Das gilt für alles: Produktqualität, Prozesse und unseren Umgang miteinander. Die deutsche DNA, die unseren Mitarbeitern bei Arbeitsbeginn in großen Dosen eingeflößt wird, bedeutet viel für unser Geschäft und unsere Fähigkeit, durch das Nadelöhr unserer Kunden zu gelangen.

Gibt es andere Bereiche in Ihrem Unternehmen, die von Ihrer deutschen Herkunft geprägt sind?

Schlüsselbegriffe der deutschen Unternehmenskultur sind Respekt und Vertrauen. Diese Worte klingen wie Klischees, die in einem altmodischen Mitarbeiterhandbuch über die Unternehmenswerte niedergeschrieben wurden. Aber bei Beckhoff werden diese Werte neuen Mitarbeitern eingeschärft, sobald sie anfangen.

Respekt und Vertrauen machen den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg - den Unterschied zwischen dem Besten und dem Schlechtesten, das man in Menschen hervorbringen kann. Man respektiert die Zeit anderer und spricht ordentlich über andere. Immer. Und man vertraut auf die Empfehlungen und Urteile anderer. Als Manager verzichtet man darauf, die Arbeit anderer zu mikromanagen. Es ist akzeptabler, dass ein Mitarbeiter einen Fehler macht, als dass das Vertrauen und die Motivation abhandenkommen.

Als Automatisierungsunternehmen befinden wir uns in einem wachsenden Markt sowohl innerhalb als auch außerhalb Dänemarks. Die Nachfrage nach intelligenter Automatisierung ist groß, da die Welt mehr Waren produziert und schnellere Produktionsprozesse wünscht. Wir sind aber auch privilegiert, weil wir die deutsche DNA mit der Muttermilch aufgenommen haben.

Tun Sie etwas Besonderes, um Ihre Unternehmenskultur zu sichern und weiterzuentwickeln?

Wir haben vor 15 Jahren in Dänemark angefangen, und es war natürlich harte Arbeit nötig, um auf den Markt zu kommen und die richtige Unternehmenskultur zu schaffen. Je mehr wir wachsen, desto mehr Zeit verbringen wir damit, unsere deutsche DNA zu sichern. Aber wir verteidigen sie mit Zähnen und Klauen. Denn sie hilft uns zu definieren, wer wir sind und wie wir uns abheben.

Sie sind Premium-Partner der Deutsch-Dänischen Handelskammer geworden. Warum haben Sie sich entschieden, sich genau in diesem Netzwerk zu engagieren?

Um ein Netzwerk von Unternehmen zu schaffen, die einen Handel mit Deutschland planen oder bereits aufgebaut haben. Für uns ist es äußerst wichtig, dass die Zusammenarbeit zwischen Dänemark und Deutschland optimal funktioniert, dass unsere Handelsmöglichkeiten so gut wie möglich sind und dass sich unsere Regierung auf ein so wichtiges Land konzentriert. Außerdem ist es wichtig, sich auf die Bildung zu konzentrieren. Ich kann unsere jungen Leute nur ermutigen, Deutsch zu lernen, das brauchen wir in Zukunft.