Deutsche und dänische Unternehmen unterzeichnen eine Vereinbarung über dem Ausbau von grünen Wasserstoff

Dänische Unternehmen verfügen über die Kapazität, grünen Wasserstoff in großem Umfang zu produzieren, während deutsche Unternehmen einen erheblichen Bedarf im Rahmen des grünen Wandels haben. Heute werden mehrere Unternehmen aus Dänemark und Deutschland eine Vereinbarung über grünen Wasserstoff unterzeichnen. Die Initiative dazu geht vom Hauptverband der dänischen Industrie, Green Power Denmark und der Deutsch-Dänischen Handelskammer aus. Hersteller in Dänemark und Verbraucher in Deutschland setzen sich für die Entwicklung von Wasserstoff-Transportrohren ein und fordern verstärkte Bemühungen zur Gestaltung des zukünftigen Marktes.

27.11.2023

Mit dieser Erklärung senden die Unternehmen auf beiden Seiten der Grenze ein starkes Signal an die Politik. Bis spätestens zur ersten Hälfte des Jahres 2024 sollen Investitionsentscheidungen für die Verlegung von Wasserstoffleitungen getroffen werden. Dies ist erforderlich, um die Vereinbarung zwischen Dänemark und Deutschland aus dem Frühjahr zu erfüllen. Gemäß dieser Vereinbarung ist vorgesehen, dass bis 2028 grüner Wasserstoff zwischen den Ländern fließt. 

  • Wasserstoff ist und bleibt für den grünen Übergang der großen europäischen energieverbrauchenden Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Ein erheblicher Anteil davon sollte vorzugsweise aus Dänemark stammen. Daher sollten die Politiker zeitnah entscheiden, wie die Finanzierung der Wasserstoffpipelines erfolgen soll. Dadurch kann die erforderliche Investitionsentscheidung bis spätestens zur ersten Hälfte des Jahres 2024 getroffen werden, und die dänische Wasserstoffpipeline nach Deutschland kann planmäßig im Jahr 2028 in Betrieb genommen werden“, sagt Troels Ranis, CEO von DI Energi. 

Dänemark kann zu einem wichtigen Wasserstofflieferanten werden, was für den grünen Wandel der europäischen Industrie von entscheidender Bedeutung sein wird. Aber viele Dinge müssen gleichzeitig geschehen. Wir müssen mehr grünen Strom produzieren, als wir über das Netz verkaufen können. Wir müssen neue Unternehmen aufbauen, die grünen Wasserstoff produzieren können, und wir müssen Wasserstoffleitungen graben, damit wir den grünen Wasserstoff zu Unternehmen in Deutschland schicken können. 

  • Wir können riesige Mengen an preisgünstigem Ökostrom aus Windturbinen in der Nordsee erzeugen und verfügen über das notwendige technologische Know-how, um Wasserstoff in großem Maßstab zu produzieren. Wenn wir diese Gelegenheit ergreifen, können wir in Dänemark eine vollkommen neue Industrie mit entsprechenden Arbeitsplätzen aufbauen. Allerdings wird nichts geschehen, solange Unternehmen nicht wissen, dass die Wasserstoffleitung in Planung ist. Erst dann können sie sicher sein, dass sie den von ihnen produzierten Wasserstoff absetzen können“, sagt Kristian Jensen, CEO von Green Power Denmark. 

Zu den deutschen Unternehmen, die die Erklärung unterstützen, gehören ThyssenKrupp, BASF, die Stadtwerke Flensburg und Uniper. Mehrere von ihnen verwenden derzeit sehr große Mengen an Wasserstoff in ihrer Produktion, der aus fossilen Brennstoffen hergestellt wird. 

In ihrer Wasserstoffstrategie schätzt die Bundesregierung, dass Deutschland bis 2030 zwischen 45 und 90 TWh Wasserstoff importieren muss. Dieser Wasserstoff sollte vorzugsweise aus Ökostrom erzeugt werden. Das dänische Exportpotenzial im Jahr 2030 soll allein für Deutschland 16 TWh betragen (das entspricht ca. 4,5 GW Elektrolysekapazität, von den 4-6 GW, deren Produktion politisch beschlossen ist). 

  • Deutschland ist eine der wichtigsten Industrienationen der Welt. Die hier ansässigen energieintensiven Industrien, darunter die Baustoff-, Chemie-, Glas-, Nichteisenmetall-, Papier- und Stahlindustrie, arbeiten derzeit aktiv an einer nachhaltigen, sicheren und wettbewerbsfähigen Energieversorgung. In diesem Kontext kann und wird Dänemark als Partner bei der Belieferung mit grünem Wasserstoff eine entscheidende Rolle spielen“, sagt Andreas Wenzel, Geschäftsführer der Deutsch-Dänischen Handelskammer. 

Die EU hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 10 Millionen Tonnen grünen Wasserstoff zu produzieren. In der Erklärung fordern die Unternehmen die EU auf, noch höhere Ziele zu setzen. "Wasserstoffleitungen werden in ganz Europa benötigt, um einen großen und gut funktionierenden europäischen Markt für grünen Wasserstoff zu schaffen. 

Die deutsche Regierung hat kürzlich angekündigt, dass sie fast 20 Milliarden Euro in 9.700 Kilometer Wasserstoffleitungen investieren wird, die die deutsche Industrie mit den Produktionsstätten für grünen Wasserstoff verbinden sollen - auch in Dänemark. Die Leitungen werden von den Nutzern über einen Tarif bezahlt, aber die deutsche Regierung wird sich in den ersten 20 Jahren daran beteiligen, um sicherzustellen, dass die Tarife erschwinglich sind. 

Die Erklärung wurde heute auf einer deutsch-dänischen Konferenz über grünen Wasserstoff im Industriens Hus in Kopenhagen unterzeichnet.

 

The German-Danish Offtake Declaration on green hydrogen