Dänemark: Grüne Agenda bringt Exporterfolg

Durch die systematische Weiterentwicklung grüner Kompetenzen zeigen die Dänen, wie Zukunftsfähigkeit organisiert wird

31.08.2020

Corona hin oder her, Klimaschutz ist und bleibt das wichtigste Thema für Gesellschaft und Wirtschaft.

Und Dänemark geht voran: Die CO2-Emissionen sollen im Vergleich zu 1990 um 70 % sinken. Um dieses Ziel zu erreichen, planen und organisieren die Dänen systematisch und in Partnerschaft zwischen Politik und Wirtschaft. 

In Dänemark weiß man nämlich erstens, dass man die Wirtschaft mitnehmen muss, und zweitens, dass Vorangehen beim Klimaschutz die heimische Wirtschaft zur Benchmark macht und damit die Exporte fördert.  Technologieführerschaft bei grünen Lösungen ist nämlich weltweit ein gutes Geschäft. Das zeigen z.B. Ørsted (Offshore-Windparks), Rambøll (Sustainable Society Consultancy) und Vestas (Windturbinen), die grüne Kompetenz immer mehr ins Ausland verkaufen.

Zur Umsetzung des 70-Prozent-Ziels hat die dänische Regierung 13 Klimapartnerschaften mit der Wirtschaft etabliert. Die Partner sind einige der größten Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen. Gesteuert werden die Partnerschaften von den dänischen Verbänden.

Jede Partnerschaft und damit auch jede Branche hat der Regierung konkrete Empfehlungen zum Klimaschutz gegeben und vorgeschlagen, wie die Branche selbst zu den Zielen beitragen kann. Die Partnerschaften haben maßgeblich somit das Klimaschutzabkommen (zum Download auf Englisch) beeinflusst, das Ende Juni vom Parlament verabschiedet wurde.

Wie so oft zeigen die Dänen, wie Zukunftsfähigkeit organisiert werden kann. Vor allem bei der systematischen Weiterentwicklung grüner Kompetenzen könnte sich Deutschland von der Benchmark Dänemark eine dicke Scheibe abschneiden.

Um es anders zu sagen: Die Fahrradstrategie von Kopenhagen kann es in Sachen Systematik, Rechenschaft und Projektmanagement mit der deutschen Energiewende aufnehmen.