Grenzöffnung - Videokonferenzen können nicht alles, auch deshalb braucht die Wirtschaft offene Grenzen

Geschlossene Grenzen zwischen Deutschland und Dänemark sind jetzt nicht mehr verhältsmäßig.

In den vergangenen zwei Wochen haben wir in der AHK vier distanzierte Abendessen für je zehn Teilnehmer ausgerichtet. Der Restart unserer Veranstaltungsarbeit. Die Diskussionen zeigten einerseits, dass die Lage vieler Unternehmen ernst ist und die CEOs sich große Sorgen machen. Andererseits wollen die Unternehmen die im Shut Down verlorene Zeit aufholen und für den Rest des Jahres richtig Gas geben. 

Die Regierungen in Deutschland und Dänemark lassen das durch die Lockerungen immer mehr zu. Was allerdings fehlt, sind offene Grenzen. Dass die deutsch-dänische Grenze noch geschlossen ist, ist unverhältnismäßig.  

Während jedoch Deutschland die Grenzöffnung bereits angeboten hat, stehen die Dänen noch auf der Bremse. Wir haben uns in Briefen an Ministerpräsidentin, Justiz- und Wirtschaftsminister gewandt und setzen darauf, dass wir noch vor Juni zu einer Grenzöffnung kommen.  

Ein immer wieder aufkommendes Thema bei den abendlichen Diskussionen in der AHK waren die Möglichkeiten und Grenzen von Videokonferenzen. Die meisten CEOs meinen, dass diese zum Abarbeiten gut sind, aber für Entwicklungsarbeit nur begrenzt taugen. Im Sinne der Entwicklung, aber nicht nur dafür, müssen die Leute jetzt wieder zueinander kommen. 

PS: Kleine interkulturelle Beobachtung am Rande: Während man in Deutschland die Reproduktionszahl mit einem nicht leicht nachvollziehbaren Modell (NowCasting) und zwei Nachkommastellen schätzt, rechnen die Dänen die Reproduktion aus der Zahl der neu in die Krankenhäuser kommenden Patienten aus. Eine Nachkommastelle reicht ihnen. 

Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht? 

15.5.2020