Erneuerbare Energien in Island: Know-How aus Tradition und Testlabor für neue Technologien

15.12.2022

Die Nutzung von erneuerbarer Energie hat in Island eine lange Tradition: Seit etwa 100 Jahren wird schon Elektrizität aus Wasserkraft gewonnen. Die natürlichen Gegebenheiten mit viel Wasser und Gebirgen haben dies leicht gemacht. Daher arbeitet Island auch am Übergang zur Wasserstoffwirtschaft. Für die Dekarbonisierung von Industrie und Schwertransport ist Wasserstoff der Treibstoff der Wahl. Island rechnet sich u.a. wegen seiner langen Erfahrung und den günstigen natürlichen Gegebenheiten gute Chancen aus, zum Exporteur von grünem Wasserstoff für Europa und die USA zu werden. 

Hotspot für Geothermie 

Darüber hinaus ist Island ein Hotspot für Geothermie. Durch die aktiven Vulkansysteme im Osten des Landes ist Island weltweit einer der besten Orte für die Nutzung von Erdwärme. Aktuell versorgen sechs größere Geothermiekraftwerke die isländischen Haushalte mit Elektrizität und Wärme. Dadurch wird schon jetzt der komplette Bedarf an Strom und Fernwärme über erneuerbare Energiequellen gedeckt. Auch ist die isländische Strom- und Wärmeerzeugung bereits weitgehend CO2-neutral.  

Testlabor für Carbon Capture 

Rund um Wasserstoff hat sich Island auch im Bereich Carbon Capture zu einem Testlabor entwickelt: Das isländische Unternehmen Carbfix möchte bspw. CO2 in Gestein umwandeln. Das Vorhaben hat das Potenzial den Blick auf CO2-Speicherung zu verändern, da hier anders als bei anderen Speichertechnologien keine Gefahr besteht, dass gelagertes CO2 wieder entweichen könnte.  

Island ist damit auch für deutsche Unternehmen ein interessanter Testmarkt. Die AHK Dänemark ist auch für Island ihr deutschsprachiger Ansprechpartner.