Abschwung der dänischen Wirtschaft wird durch pharmazeutischen Aufschwung vermildert

Die dänische Wirtschaft war zu Anfang des Jahres widerstandsfähiger als erwartet, da sich die Verbraucherausgaben stabilisiert haben, während das BIP gewachsen ist. Das stellte die Danske Bank in ihrem neuesten Nordic Outlook fest.

14.04.2023

Es wird prognostiziert, dass die Arbeitslosigkeit in Dänemark leicht ansteigen wird. Die Inflation dürfte im Einklang mit den Energiepreisen zurückgehen, das Lohnwachstum wird sich jedoch auf die Verbraucherpreise auswirken. Der Bilanzüberschuss ist zwar rückläufig, bleibt jedoch sehr hoch, was für weiterhin niedrigere Zinsen als im Eurogebiet spricht. Die Hauspreise werden voraussichtlich weiter sinken, insbesondere in den teureren Teilen des Marktes. Insgesamt schneidet dänemarks Wirtschaft besser ab als die in Schweden und Finnland, allerdings bestehe ein deutliches Risiko, dass es in den kommenden Jahren zu einer Krise komme.

Der private Verbrauch war 2022 rückläufig, beginnt sich aber wieder zu erholen. Aufgrund der Bemühungen der Haushalte über die Runden zu kommen, wird es zu erheblichen Umstellungen bei verschiedenen Verbrauchsarten kommen.

Folgende Punkte hebt die Danske Bank zudem in ihrer Analyse hervor:

  • Das dänische BIP-Wachstum wird voraussichtlich deutlich besser ausfallen als in unserer letzten Prognose erwartet, was teilweise auf den Boom in der pharmazeutischen Industrie zurückzuführen ist - abzüglich dessen ist eine Verlangsamung zu erwarten.
  • Die Inflation ist Dank niedrigerer Energiepreise tendenziell rückläufig, aber die Kerninflation bleibt hoch. Die Aussicht auf einen beträchtlichen Lohnzuwachs bedeutet, dass ein aufwendiger Prozess nötig sein wird, um die Inflation wieder auf 2 % zu senken. 
  • Der Konsum wurde durch einen Rückgang der Kaufkraft beeinträchtigt, scheint sich aber nun trotz angespannter Hauspreise zu erholen.
  • Ein enormer Leistungsbilanzüberschuss hat zur Vergrößerung der Zinsdifferenz zwischen Dänemark und dem Euroraum beigetragen.

Prognosen für ausgewählte Kennzahlen 2022-2024

Quelle: Danske Bank: Nordic Outlook April 2023, Angaben in % zum Vorjahr.