Perfektes Match: Dänemarks Angebot passt zur deutschen Nachfrage

19.08.2022

Im Bereich der erneuerbaren Energien ist Dänemark Vorreiter und Testlabor. Besonders beim Ausbau der Windenergie ist Dänemark weit fortgeschritten. Während in Deutschland im Jahr 2021 rund 9 Prozent der Primärenergieerzeugung aus Windkraft stammte, waren es in Dänemark gut 22 Prozent. Eine Vielzahl von dänischen Unternehmen, wie z.B. Ørsted, Vestas oder Danfoss, treiben dabei die Energiewende durch ihre Technologien und Kompetenzen mit an. Diese Branchenchampions wurden auch von der dänischen Politik durch gute Rahmenbedingungen und ehrgeizige Ziele geschaffen. So hat sich die Regierung zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu sein und komplett auf fossile Energiequellen verzichten zu können.

Windkraft made in Denmark: innovativ und günstig
Dänemark macht regelmäßig mit innovativen Projekten im Energiebereich auf sich aufmerksam. Aktuell plant es als erstes Land der Welt bis 2030 zwei „Energieinseln“ zur Umwandlung und Weiterleitung von Strom aus erneuerbaren Quellen - jeweils eine in der Nordsee und vor der Ostseeinsel Bornholm. Langfristig sollen die Inseln 12 GW Strom produzieren, was ausreicht, um ca. 10 Millionen Haushalte mit Strom zu versorgen. Die Energieinseln sollen daher in Zukunft auch einen Teil des erzeugten Stroms als günstigen Windstrom nach Deutschland liefern. Darüber hinaus ermöglichen die Inseln mithilfe der Power-to-X-Technologie auch die Herstellung grünen Wasserstoffs. Hierbei wird überschüssiger Strom aus der Windkraftproduktion in Wasserstoff und auf Wasserstoff basierende Substanzen wie z.B. Ammoniak oder Methanol umgewandelt. Die Projekte eröffnen auch deutschen Unternehmen aus verschiedenen Branchen Geschäftsmöglichkeiten, u.a. aus den Bereichen Energie, Maschinenbau und Verkehr.

Grüner Wasserstoff dank Power-to-X
Power-to-X soll in Dänemark insgesamt eine entscheidende Rolle zum Erreichen der ambitiösen Klimaziele spielen. Die dänische Regierung hat daher eine Power-to-X-Strategie verabschiedet, die u.a. ein Ausschreibungsbudget für grünen Wasserstoff in Höhe von umgerechnet 168 Mio. Euro über 10 Jahre und den Aufbau von Elektrolyseur-Kapazitäten in Höhe von 4-6 GW bis 2030 vorsieht.  Darüber hinaus soll die Entwicklung einer nationalen und überregionalen Wasserstoff-Infrastruktur rechtlich ermöglicht werden.

Perfektes Match für die deutsche Industrie
Dänemark ist der perfekte Partner, um den deutschen Bedarf für Energieimporte zu decken und gleichzeitig die Dekarbonisierung der deutschen Industrie voranzutreiben. Eine Delphi-Studie des Kopenhagener Institute for Future Studies legt nahe, dass der Markt für grünen Wasserstoff stark regional organisiert sein wird. Daher könnte Dänemark als Nachbarland eine wichtige Rolle für den deutschen Wasserstoffmarkt spielen. Das dänische Potenzial für die Erzeugung von Strom aus Windkraft und grünem Wasserstoff übersteigt zudem den heimischen Bedarf bei weitem. Damit gibt es Spielraum für Exporte. Es wird mit einem Exportpotenzial von bis zu 28 TWH im Jahre 2040 gerechnet. Auch von der dänischen Energiebranche wird der deutsche Markt als enorme Chance wahrgenommen. Beide Länder könnten also durch dieses Angebot-Nachfrage-Verhältnis von einer Kooperation stark profitieren. Die AHK Dänemark sieht vor diesem Hintergrund die Umnutzung von bereits existierenden Pipelines als gute Möglichkeit. Windenergie aus dänischen Offshore-Windparks, transformiert zu Wasserstoff und über eine Pipeline nach Deutschland gebracht, könnte entscheidend zur CO2-Neutralität der deutschen Industrie beitragen.

German-Danish Hydrogen Network
Die AHK Dänemark hat das German-Danish Hydrogen Network als Initiative für Transparenz und grenzüberschreitende Kooperation zwischen Deutschland und Dänemark ins Leben gerufen. Das Netzwerk ist darauf ausgelegt, Akteure sichtbar zu machen und den Kontakt zwischen Unternehmen zu fördern, um die Zusammenarbeit zu verstärken. Wir führen Projekte, Events, Akteure, Studien und Strategien auf und stellen Informationen mit einem besonderen Schwerpunkt auf grenzübergreifende Projekte zur Verfügung.

Jede Organisation mit Bezug zum Wasserstoffbereich kann Mitglied des Netzwerks werden. Auf den Internetseiten des Netzwerkes gibt es mehr Informationen und den Antrag zur Mitgliedschaft. www.handelskammer.dk/themen/german-danish-hydrogen-network