Dänemark zieht mit Maßnahmen in der Energiekrise nach
07.10.2022
Die dänische Regierung hat gemeinsam mit einer breiten Koalition aus im Folketing vertretenden Parteien ein Hilfspaket zur Entlastung von Unternehmen und Bürger:innen in der Energiekrise verabschiedet, das u.a. folgende Punkte umfasst:
Sowohl Unternehmen als auch Privathaushalte können ihre Energiekosten auf freiwilliger Basis in der kommenden Heizperiode auf dem Niveau vom letzten Herbst, bzw. von Januar 2022 für Fernwärmekunden, deckeln lassen. Alles, was an Kosten darüber hinausgeht, kann zu einem späteren Zeitpunkt bezahlt werden.
Vorübergehende Senkung der Stromabgabe: Die derzeitige Stromabgabe in Dänemark von 9,4 Cent pro Kilowatt-Stunde soll im ersten Halbjahr 2023 vorübergehend auf ca. 0,1 Cent pro Kilowattstunde gesenkt werden.
Die flächendeckende Umstellung auf Fernwärme soll durch zusätzliche Förderung beschleunigt werden.
Die Umstellung von Unternehmen und Privathaushalten auf andere Energiequellen als Gas wird gefördert.
Bereits in den letzten Wochen wurden zudem Energiesparmaßnahmen im öffentlichen Raum beschlossen, die den deutschen weitgehend ähneln, wie z.B. eine Absenkung der Temperatur in öffentlichen Gebäuden oder das Abschalten von Leuchtreklamen am Abend.
Darüber hinaus hat auch die nationale Energiebehörde einen Plan für den Fall, dass es zu wenig Strom gibt. Falls es zu einem akuten Strommangel kommt, soll der vorhandene Strom so verteilt werden, dass einzelnen Verbraucher:innen ohne Vorwarnung für maximal zwei Stunden der Strom abgestellt wird.
Dänemark spät dran Dänemark ist mit solchen Maßnahmen zur Bekämpfung der Energiekrise im Vergleich zu zahlreichen anderen europäischen Ländern eher spät dran. Bis zur Verabschiedung des Hilfspakets zählte Dänemark so auch zu den Ländern in der EU, die ihren Bürger:innen und Unternehmen am wenigsten bei der Bewältigung der steigenden Energiekosten helfen.
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