Dänemark auf dem Weg zu CO2-Steuern für Unternehmen

22.04.2022

Eine CO2-Steuer für Unternehmen soll die Energiewende beschleunigen. Die dänische Regierung präsentierte am Mittwoch ihren Vorschlag für eine grüne Steuerreform, die auch Teil des Anfangs der Woche vorgestellten Energiepakets ist. Bis 2030 sollen so rund 3,7 Mio. Tonnen CO2 eingespart werden. 

Der Regierungsvorschlag enthält drei Preise für den CO2-Ausstoß

  • Generell müssen Unternehmen 750 DKK (ca. 100 €) pro Tonne ausgestoßenem CO2 bezahlen.
  • Davon ausgenommen sind ca. 360 Unternehmen, die heute Teil des EU-Quotensystems und damit von der dänischen CO2-Steuer befreit sind. Künftig müssen sie pro Tonne CO2 375 DKK (ca. 50 €) zusätzlich zum Quotenpreis zahlen. Dieser liegt aktuell bei etwa 600 DKK (ca. 80 €) pro Tonne, allerdings wird für 2030 ein Anstieg auf 750 DKK erwartet.
  • Zusätzlich gibt es einen Sonderrabatt für energieintensive Unternehmen, z.B. Hersteller von Zement oder Stahl. Hier gilt ein reduzierter Preis von 100 DKK (ca. 13 €) pro Tonne. Dies wird damit erklärt, dass eine zu hohe CO2-Steuer zu Arbeitsplatzverlusten führen könnte.

Außerdem sind 940 Mio. Euro für einen grünen Umstellungsfonds vorgesehen, der Unternehmen bei der Umstrukturierung unterstützen soll. Knapp die Hälfte davon sind für die CO2-Speicherung vorgesehen. 

Kritisiert wird, dass die Regierung mit dem Vorschlag zu sehr auf technologische Lösungen setzt, um ihre Klimaziele zu erreichen. Zudem widerspricht er den Empfehlungen des Klima- und Wirtschaftsrats: Beide hatten einen CO2-Preis zwischen 1200 und 1500 DKK pro Tonne vorgeschlagen, der für alle gleichermaßen gelten sollte. 

Die CO2-Steuer soll vorerst nur für Unternehmen aus Industrie und Gewerbe gelten. Im Herbst soll ein Entwurf für Landwirtschaft und Verkehr vorgelegt werden. Nun muss der Regierungsvorschlag eine Mehrheit im Parlament finden. 

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