Was braucht die deutsche Wirtschaft, um wieder Fahrt aufzunehmen? In erster Linie eine stabile Regierung, die verlässliche Rahmenbedingungen schafft. Gefragt sind strukturelle, langfristig angelegte Reformen, statt kurzfristigem Aktionismus. Maßnahmen, die Innovationen fördern, statt neue Ideen auszubremsen. Gesetze, die Bürokratie abbauen und Digitalisierung vorantreiben, statt Überregulierung. So kann der Wirtschaftsstandort Deutschland gestärkt und zukunftssicher aufgestellt werden. Das Fundament ist vorhanden: starke und innovative deutsche Unternehmen, die zentrale Zukunftsthemen wie Dekarbonisierung und Digitalisierung wettbewerbsfähig gestalten können.
Das ist nicht nur für die deutsche Wirtschaft wichtig, sondern auch für Deutschlands europäische und internationale Partner. Vormals für Stabilität und Verlässlichkeit geschätzt, fällt Deutschland derzeit im europäischen Vergleich ab. Ein wirtschaftspolitischer Aufbruch ist dringend nötig – nicht nur für Deutschland, sondern im europäischen Sinne.
Gerade in Zeiten angespannter transatlantischer Beziehungen, braucht es eine starke EU und belastbare Partnerschaften in Europa. Der Trump’sche Paukenschlag um Grönland hat diese Tatsache insbesondere den Däninnen und Dänen deutlich vor Augen geführt. Noch sind die USA größter Exportmarkt für Dänemark, doch Deutschland bleibt ein wichtiger und zuverlässiger Handels- und Investitionspartner für dänische Unternehmen. Deshalb setzen wir als Handelskammer darauf, die deutsch-dänischen Wirtschaftsbeziehungen weiter zu stärken – auch und gerade in Zeiten des Wandels sind deutsch-dänischer Dialog und verstärkte Zusammenarbeit wichtiger denn je.
Mit Blick auf Dänemark lässt sich im Übrigen noch eine weitere Aufgabe finden, die sich eine neue deutsche Regierung auf ihre lange To-Do-Liste schreiben kann: Die Fähigkeit, zwischen allen demokratischen Parteien und Stakeholdern Kompromisse zu schließen. Dass das auch in turbulenten Zeiten möglich ist, hat Dänemark im letzten Jahr mit dem Grøn Trepart-Abkommen gezeigt, mit dem eine breite politische und zivilgesellschaftliche Mehrheit die weltweit erste CO₂-Steuer für die Landwirtschaft beschlossen hat.
Wirtschaftspolitischer Fortschritt entsteht durch Zusammenarbeit – national und international. Gemeinsam sind Dänemark und Deutschland stärker.